Inuit-Mythen

Die Inuit haben sich in den vergangenen Jahrhunderten an Sommerabenden im Zelt, vor allem aber während der langen Winternächte in Iglu und Qarmaq (Erdsodenhaus) Mythen und Legenden erzählt. Das Vortragen solcher Geschichten gab den Familien das Gefühl des Zusammengehörens und der Gemeinsamkeit. Es verknüpfte die Vergangenheit mit der Gegenwart und brachte den Kindern die Vorfahren näher. Vor allem diente es der Erziehung und zugleich der Unterhaltung. Geschichten und Lieder wurden auch anlässlich größerer Zusammenkünfte vorgetragen, und bis heute werden bei festlichen Anlässen neben solchem Vortragen auch Geschicklichkeits- und sportliche Spiele, Trommeltanz und Kehlkopfgesang aufgeführt. Letzteres ist ein spielerischer Wettbewerb, bei dem sich zwei Partner mit einer Art rhythmischem Gesang aus monotonen Kehllauten gegenseitig zum Lachen bringen wollen; wer zuerst lacht, ist der Unterlegene. Tanzen und Singen tragen zwar wie das Geschichtenerzählen zur Unterhaltung bei, doch dienen sie insbesondere dem Überliefern von Kenntnissen aus der eigenen Geschichte und dem Erhalten von Tradition.


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